ein starkes Bienenvolk bei der Arbeit

In jedem Jahr verkaufen wir einen Teil unserer Bienenvölker. Zum Teil sind dieses Bienenvolkableger, welche wir von Wirtschaftsvölkern nehmen, welche sanftmütig, schwarmträge und honigstark sind. Die Bildung von Ablegern hat unter anderem den Zweck, dass in den Bienenvölkern nicht in den Schwarmtrieb erwacht. Ein schwärmendes Bienenvolk ist zwar ein tolles Spektakel und man sollte das mal erlebt haben. Bienenvölker vermehren sich natürlich auf diese Weise. Im Grunde bedeutet das für den Imker jedoch, dass das geschwärmte Volk keinen Honig oder sonst irgendetwas produziert.

Eigentlich wäre uns das egal, wenn es nur darum ginge, denn die Imkerei ist unser Hobby und wir müssen nicht davon leben. Das weitaus größere Problem ist, dass geschwärmte Bienenvölker, welche man nicht mehr einfangen kann, wildlebend früher oder später, aber wahrscheinlich innerhalb eines Jahres, durch die Varroamilbe sterben. Alle Bienenvölker sind befallen von der Milbe und die imkerliche Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die Schadschwelle der Varroamilbe im Bienenvolk möglichst gering ist. Wir arbeiten ausschließlich mit organischen Säuren, wie Ameisensäure und Milchsäure, zur Bekämpfung der Varroamilbe. Ist ein Imker nicht fit in dem Wissen zur Varroabekämpfung, dann stirbt mit großer Sicherheit das Bienenvolk innerhalb eines Jahres.

Bei der Ablegerbildung entnimmt man einem starken Bienenvolk eine bis zwei Brutwaben mit ansitzenden Bienen und überführt diese in eine neue Bienenbeute. Diese stellt man dann außerhalb des 3 km Flugradius des Muttervolkes auf, damit die “Ablegervolkbienen” nicht wieder zurück ins Muttervolk fliegen. Nach kurzer Zeit merken die Bienen im Ablegervolk, dass “wichtigste Person”, nämlich die Königin, fehlt. Sofort beginnen sie aus der vorhandenen Brut, durch eine spezielle Fütterung mit “Gelee Royal”, aus ein oder mehreren Bienenlarven sich eine Königin heran zu ziehen. Würden diese ausgesuchten Larven das “Gelee Royal” nicht als Futter bekommen, dann würde aus ihnen eine “normale” Arbeitsbiene. So entsteht ein neues Bienenvolk durch die Bildung von einem Ablegervolk.

Unser “Imkereiregal” vor dem Haus

Meine große Bitte, bevor sie sich entscheiden ein oder mehrere Bienenvölker zu besitzen, machen Sie sich fit in dem Wissen um die effektive Bekämpfung der Varroamilbe in Bienenvölkern. Am besten gelingt dies, meiner Meinung nach, in Imkerkursen. Ich will aber nicht ausschließen, dass man das nicht auch durch ein intensiveres Selbststudium erreichen kann, denn am Ende muss man es doch selbst ausprobieren.

Unsere Bienenvolkableger werden ca. ab Anfang Mai erstellt und sind dann etwa ab Anfang Juni zur Abholung bereit. Es gibt ein Gesundheitszeugnis (bezeugt nachweislich die Freiheit der Krankheit der amerikanischen Faulbrut) dazu, die Bienen werden einmal mit Milchsäure gegen die Varroamilbe besprüht und die Königin wird auf Wunsch mit einem Farbpunkt auf dem Kopf versehen. Bei der Abholung ist das Ablegervolk ca. 3-4 Waben stark und wird, wenn alles normal verläuft, bis zum Ende des Sommers auf bis zu 8-12 Waben anwachsen. Im darauf folgenden Jahr macht das Volk dann das erste Mal Honig. Für Anfänger empfehle ich diese Ablegervölker sehr gerne, da man mit einem kleinen Bienenvolk langsam über das Bienenjahr in die imkerlichen Aufgaben hineinwächst und es nicht direkt mit der archaisch anmutenden Gewalt eines Wirtschaftsvolkes zu tun hat. Trauen Sie sich was und und werden Sie Bienenfreak. Es lohnt sich, denn Sie werden die Natur fortan wahrscheinlich mit aufmerksameren Augen betrachten. Mit das Schönste für mich ist, wenn ich im Frühling zum ersten Mal in die Bienenvölker schaue und beim Öffnen des Deckels die Waben überquillen von geschäftigen Bienen…ein wunderbarer Anblick. Das entschädigt so manchen Bienenstich.

Ablegervolk (3-4 Waben stark, mit Gesundheitszeugnis, Milchsäurebehandlung, gezeichnete Königin) 65,- Euro

Ablegervolk aus dem Vorjahr (ca. 7-10 Waben stark, Gesundheitszeugnis, gezeichnete Königin) 120,- Euro

Wirtschaftsvolk (11-20 Waben stark, Gesundheitszeugnis, gezeichnete Königin) 150,- Euro