kostet pro 500g Glas 7,00 Euro

...eine Honigwabe mit verdeckeltem Honig wiegt ca. 2-2,5 kg

und ist eigentlich kein Sortenhonig, da für einen Sortenhonig nachweislich über 60% der benannten Blütensorte im Honig enthalten sein muss. Man kann das im Labor feststellen lassen, aber dadurch wird der Honig, unserer Meinung nach, ja auch nicht besser oder schlechter. Außerdem (Achtung Humor) habe ich jetzt mehrere Jahre versucht Schilder vor den Bienenbeuten aufzustellen, mit Hinweisen für die Bienen, zu welchen Blüten sie hinfliegen sollen. Dieses Verfahren habe ich aufgegeben, denn die Bienen kümmern sich nicht um meine Schilder (Humor Ende). Das soll heißen, dass Bienen beim Sammeln von Blütennektar für den Honig bevorzugt auf Massentrachten, also auf massenhaft vorkommende Blütenangebote, oder für Bienen besonders leckere Blüten (z.B. Löwenzahn/ Bienen lassen alles stehen und liegen für Löwenzahn) zurückgreifen. Da die bienenrelevanten Blütenpflanzen in jedem Jahr zu einem anderen Zeitpunkt blühen, ergibt sich nicht nur dadurch jedes Jahr eine andere Mischung des Blüten-nektars für den daraus entstehenden Honig.

Unser Honig

Bienen machen was sie wollen…

Hinzu kommt, dass Bienenvölker charakterlich, wie ein eigener Organismus agieren und somit nicht immer berechenbar sind. Das bedeutet, dass sich zwei nebeneinander stehende Bienenvölker unterschiedlich bezüglich ihres bevorzugten Sammelverhaltens verhalten können. Außerdem ist natürlich der Standort, an dem das Bienenvolk steht, wichtig und relevant für den möglichen Blütennektar. Bienen fliegen in einem ca. 3 km großen Radius um die Bienenbeute herum und gehen auf Blütennektarsuche.

So wird Honig gemacht…

Bienen nehmen den Nektar mit ihrem Rüssel in ihre Honigblase auf, mengen ihm verschieden Stoffe, wie z.B. Enzyme bei und bringen diesen in den Bienenstock und füllen den Nektar in die Waben um. Dort wird der Nektar gelagert und reift zum Honig heran. Durch die Bienenstockwärme von deutlich über 30 Grad wird dem Blütenektar das Wasser entzogen und der Nektar dickt ein. Wenn der Nektar ca. unter 20% Wasseranteil hat nennt man den Nektar Honig. Die Bienen wissen genau wenn dies soweit ist und beginnen die Honigwaben mit Bienenwachsdeckeln zu verschließen (Bild oben links). Sie “wecken” ihn sprichwörtlich ein. Das Tolle daran ist, dass der Imker dann weiß, dass der Honig reif ist. Denn wenn die Bienen beginnen den Honig mit Wachs zu verdeckeln, dann hat er einen Wassergehalt von unter 20% und ist lagerfähig und wird nicht schlecht. Honig über 20% kann durch den zu hohen Wassergehalt beginnen zu vergären und das wollen die Bienen nicht und der Imker auch nicht. Reifer Honig unter 20% Wassergehalt wird eigentlich niemals schlecht, jedoch müssen wir, da es sich um ein Lebensmittel handelt, ein Mindesthaltbarkeitsdatum auf die Gläser schreiben.

einer unserer Bienenstandorte

Frühtracht, Sommertracht und Spättracht…

Da wir in unserer Imkerei drei Mal im Jahr Honig ernten, nämlich ca. Ende Mai, Ende Juni und Ende Juli, haben wir unsere Honige Frühtracht, Sommertracht und Spättracht getauft. In den Honigen findet sich Alles, was die Bienen der verschiedenen Völker an verschiedenen Standorten finden. So finden sich, je nach Standort, in der Frühtracht Nektare von z.B. Frühblühern, Kirschblüten, Apfelblüten, oder auch Raps usw. In der Sommertracht findet man, wieder je nach Standort, bis zu 80 und mehr verschiedenen Blütennektare im Honig. In Spättrachthonigen findet man manchmal auch Waldhoniganteile. Waldhonig besteht nicht aus dem Nektar der Blüten, sondern aus dem Honigtau, also dem Ausscheidungsprodukt von pflanzensaftsaugenden Insekten. Diesen kohlenhydrathaltigen Saft nehmen die Bienen auf und tragen ihn in die Waben ein.

Grundsätzlich ist in dieser Gegend ein früher Honig eher hell und ein später Honig tendenziell dunkler. Dies liegt an der Farbe der Blütennektare und auch der Blütenpollen, welche auch zum Teil mit in den Honig gelangen.

…und so kommt der Honig ins Glas

Entdeckeln der Honigwaben (Mit einer Endeckelungsgabel werden die Wachsdeckel von den Honigwaben entfernt)

Ein Bienenvolk produziert im Normalfall bei uns zwischen 20 und 30 kg Honig pro Jahr. Diesen Honig ernten wir, wie oben beschrieben, meist dreimal im Jahr. Meistens morgens an einem warmen Tag entnehmen wir aus dem Honigraum, welcher die obere Etage der Bienenbeute ist (siehe Bild) die sogenannten Honigwaben. Der Honigraum, oder auch die Honigetage der Bienenbeute ist durch ein innenliegendes Absperrgitter von den beiden unteren Bruträumen getrennt. Arbeiterinnen können durch dieses Gitter schlüpfen und den Honig in den Honigraum eintragen. Die Königin, welche erkennbar größer und auch dicker ist, kann diese Gitter nicht passieren. Das ist gut so, denn so werden Brutwaben und Honigwaben nicht vermischt.

Wir entnehmen also den reifen und verdeckelten Honig (Bild oben) und nehmen ihn mit. Die Bienen regieren darauf nur wenig (jedenfalls unsere nicht). Das machen wir bei allen Bienenvölkern an einem Standort, damit sich später ein einheitlicher Honig ergibt. Der Honig in den einzelnen Waben der Bienenvölker kann natürlich sehr unterschiedlich sein, da, wie oben schon beschrieben, Bienen an unterschiedlichen Jahreszeiten unterschiedliche Blütennektare sammeln und Honigwaben auch irgendwann voll sind.

Der “wabenwarme” und frische Honig läuft aus der Honigschleuder durch die Siebe in den Honigeimer.

In unserem Honigschleuderraum angekommen, beginnen wir, mit einer Entdeckelungsgabel, die Wachsdeckel von den Waben zu entfernen (siehe Bild), da man den Honig sonst nicht herausbekommt. Ist die Wabe entdeckelt, stellen wir diese in die Honigschleuder und der Honig wird, wie bei einer Zentrifuge, herausgeschleudert. In einer vollen Honigwabe können sich bis zu 2,5 kg Honig befinden. Aus der Schleuder läuft der Honig erst durch ein Grobsieb, dann durch ein Feinsieb und am Ende noch einmal durch ein Feinstsieb. Danach könnte der Honig eigentlich schon ins Glas. Wir lassen den flüssigen Honig jedoch solange im Honigeimer stehen, bis er beginnt zu kristallisieren, also fest zu werden.

Dann rühren wir ihn stundenlang, damit er über die Zeit auch schön cremig bleibt. Tun wir das nicht, würde der Honig evtl. sehr fest und Sie müssten ihn mit einer Spitzhacke aus dem Glas schlagen ;). Dann füllen wir den gerührten Honig in Gläser ab, kleben unsere Etiketten drauf, packen ihn in Kisten und freuen uns darauf, dass Sie bei uns vorbei kommen und den Honig probieren.